Escher

Escher
I
Ẹscher,
 
in Zürich ansässiges Ratsgeschlecht, das aus dem Aargau stammt und seinen Namen vom Weiler Aesch (bei Wettingen) ableitet. Die Stammreihe beginnt 1289 mit Cuonradus de Esche. - 1385 erwarb Heinrich Escher das Bürgerrecht von Zürich. Im ausgehenden 14. Jahrhundert teilte sich das Geschlecht in die Zweige Escher vom Glas und Escher vom Lụchs. Beide waren in Handel und Seidenindustrie tätig und stellten mehrmals das Stadtoberhaupt von Zürich. Bekannt v. a.:
 
Johann Heinrich Alfred Escher vom Glas, schweizerischer Politiker, * Zürich 20. 2. 1819, ✝ Enge 6. 12. 1882; zählte zu den Verfechtern des sich in der 1. Hälfte des 19. Jahrhundert ausprägenden klassischen Liberalismus. Escher wurde, ab 1845 ihr Tagsatzungsgesandter, 1847 Erster Stadtschreiber der Stadt Zürich und war 1849, 1851 und 1854 dort Bürgermeister beziehungsweise Stadtpräsident. Ab 1848 Mitglied des Nationalrats und 1849/50, 1856/57, 1862/63 dessen Präsident, bemühte sich Escher insbesondere um die Verteidigung der Unabhängigkeit und Neutralität der Schweiz. Sein entschiedenes Eintreten für eine freie Entwicklung der Wirtschaft spiegelte sich v. a. in seinem Engagement im privat betriebenen Eisenbahnbau ab 1849 (entscheidende Mitwirkung beim Bau der Nordostbahn und der Gotthardbahn, 1872-78 Präsident des Direktoriums), zu dessen Finanzierung er für die Gründung leistungsfähiger Finanzinstitute (1856 Schweizerische Kreditanstalt, 1856-77 und 1880-82 ihr Präsident; 1857 Schweizerische Lebensversicherungs- und Rentenanstalt) eintrat. Er förderte auch das kulturelle Leben, z. B. durch Gründung des »Eidgenössischen Polytechnikums« in Zürich (1855; heute Eidgenössische Technische Hochschule).
 
 
G. A. Craig: Geld u. Geist. Zürich im Zeitalter des Liberalismus 1830-1869 (a. d. Engl., 1988).
 
II
Escher
 
['ɛsər], Maurits Cornelis, niederländischer Grafiker, * Leeuwarden 17. 6. 1898, ✝ Hilversum 27. 3. 1972; schuf ab 1937, meist in Holzschnitten, Holzstichen und Lithographien, mathematisch durchdachte »Gedankenbilder« mit suggestiver Wirkung, indem er verschiedene Beobachtungsebenen in einer einzigen Raumperspektive vereinte, oft in der Art von endlosen Mustern, die sich aus regelmäßigen Wiederholungen geometrischer Grundfiguren zusammensetzen.
 
 
B. Ernst: Der Zauberspiegel des M. C. E. (a. d. Niederländ., Neuausg. 1994);
 D. R. Hofstadter: Gödel, E., Bach. Ein endloses geflochtenes Band (a. d. Amerikan., 141995).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Escher — Escher, Joh. Heinr. Alfred, schweiz. Staatsmann, geb. 20. Febr. 1819 zu Zürich, 1848 55 Präsident des Regierungsrates des Kantons Zürich, seit 1849 auch mehrfach Präsident und Vizepräsident des Nationalrates, verdient um die Erbauung der… …   Kleines Konversations-Lexikon

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